Die ortsbildprägende Kirche zur Schmerzhaften Muttergottes wurde im Jahr 1773 erbaut und im Folgejahr geweiht. Sie entstand an der Stelle der früheren Kollerhof-Kapelle, weshalb sie im Volksmund noch immer als Kollerkirche bezeichnet wird. Durch den Umbau entstand eine einschiffige Barockkirche mit zwei Seitenaltären und einer Ölbergkapelle an der äußeren Nordseite. Dank der Unterstützung einiger Wohltäter wurde die Kirche 1789 erweitert. Die nächsten Veränderungen wurden erst im 20. Jahrhundert vorgenommen.
Vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Einwohnerzahl von Hammern einen Höchststand von 1.450 Einwohnern, die meisten davon waren deutschsprachig. Nach der Vertreibung kamen neue Bewohner in den Ort – zum größten Teil Tschechen, die zuvor in Gebieten des heutigen Rumänien, Ostpolen oder Teilen der Ukraine gelebt hatten. Anfang der 1950er Jahre entstand der sogenannte Eiserne Vorhang und der Böhmerwald wurde durch Absperrungen, Stacheldraht und Grenzwachtürme geteilt. Die Grenzzone, die sich teilweise bis auf das Gebiet von Hammern erstreckte, und die allgegenwärtigen Grenzpolizisten beeinflussten das tägliche Leben der Einwohner.
Der Zustand, in dem sich die Kirche zur Schmerzhaften Muttergottes 1990 befand, war das Ergebnis von vierzig Jahren mangelnden Interesses an ihrer Instandhaltung, die Sakristei war schon längst eingestürzt, das Dach praktisch nicht mehr vorhanden.
Nach 1989 begannen Deutsche nach Hammern zu kommen, die an der Rettung der Kirche interessiert waren. 1991 entstand der „Deutsch-Tschechische Arbeitskreis zur Erhaltung der Kirche in Hammern“. Dieser traf sich regelmäßig und verhandelte über den Umfang sowie die Vorgehensweise bei der Instandsetzung. Die notwendigen Geldmittel für eine komplette Renovierung der Kirche wurden über Spenden von Vertriebenen und kirchliche Mittel von deutscher Seite aufgebracht.
Der Innenraum der Kirche wurde 1992/1993 vom Architekten Jakob Semler neuzeitlich gestaltet. Die sakrale Einrichtung stammt teils aus abgerissenen Kirchen in der Umgebung von Hammern, teils aus Gaben von deutschen Pfarreien oder wurde neu angeschafft.
Die Kirche wurde am 11. September 1993 von Bischof Antonín Liška feierlich geweiht.
Im Laufe der Renovierung der Kirche wurde die Gemeinde Hammern am 1. 1. 1992 selbstständig und einer der Initiatoren des Projekts, Jiří Červinka, wurde der erste Bürgermeister des Ortes. Dank dieser Umstände konnten weitere Projekte folgen und die Zusammenarbeit mit den Deutschen hat sich über die folgenden Jahre weiterentwickelt.
So wurde z.B. der zur Kirche führende Marienweg erneuert, sowie der Wallfahrtsort Kreutzwinkel, das Denkmal „Der gemeinsame Weg – Christus die Sonne der Gerechtigkeit“ auf dem ehemaligen Friedhof geschaffen oder ein Denkmal in Form von Granitstelen zum Gedenken an die Toten aufgestellt.
Innerhalb der letzten mehr als 25 Jahre ist die erneuerte Kirche so zu einem Treffpunkt für Deutsche und Tschechen geworden, auch wenn sie vielleicht für jeden eine andere Bedeutung hat. Die ehemaligen deutschen Bewohner nehmen eher die geistliche Dimension
wahr und betrachten die Kirche als Erinnerung an ihre Wurzeln. Für die heutigen Bewohner des Ortes bietet die Kirche als kulturelles und historisches Denkmal auch einen Raum, in dem kulturelle Veranstaltungen und Treffen organisiert werden können. Es finden Gottesdienste, Konzerte, Hochzeiten und Taufen und einmal im Jahr in Zusammenarbeit mit der bayerischen Pfarrgemeinde Lam-Lohberg eine Wallfahrt statt.
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