Die Wallfahrtskirche St. Anna bei Plan

Der Wallfahrtsort befindet sich westlich der Stadt Plan auf einem Hügel, von wo aus die St.-Anna-Kirche und das Gebäude des ehemaligen Redemptoristenklosters die gesamte Gegend überragen. Nördlich der Kirche steht ein kleiner Pavillon, über einer einst sprudelnden Heilquelle. Mehrmals jährlich kommen Pilger und Gläubige zu bestimmten Anlässen nach Plan, um den Wallfahrtsort zu besuchen.

Die St.-Anna-Kirche wurde im Jahr 1726 fertiggestellt und der Bau ist ein einmaliges Beispiel barocker Baukunst des 18. Jahrhunderts. In der Kirche befinden sich drei wertvolle Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert, die Hl. Anna mit der Jungfrau Maria und dem Jesuskind die den Hauptaltar schmücken. Eine bedeutende Veränderung für den Wallfahrtsort brachten die Jahre 1921–22, als hier das Kloster der Redemptoristen gebaut und ein Juvenat für die Ausbildung des priesterlichen Nachwuchses eingerichtet wurde.

Der Niedergang von St. Anna begann schon während des Krieges und setzte sich mit der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung und der Unterdrückung der Kirche durch das kommunistische Regime fort. Die letzte Prozession von Plan durch die alte Allee nach St. Anna fand im Sommer 1949 statt.

Viele der Vertriebenen aus der Region Plan und Weseritz ließen sich in der Umgebung von Tirschenreuth nieder. In den 1950er Jahren kam es zur Erneuerung der Wallfahrtstradition auf der deutschen Seite der Grenze im nahen Mähring. 1953 entstand hier die St.-Anna-Gedächtniskapelle als Parallele zum Wallfahrtsort in Plan und 1974 wurde ein Aussichtsturm angebaut, von dem aus man bis nach Plan sehen kann.

Die St.-Anna-Kirche in Plan durfte erst ab 1964 wieder für kirchliche Zwecke genutzt werden, für die tschechischen Gläubigen konnten wieder regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden und einmalig gelang es sogar, eine deutsch-tschechische Messe zu veranstalten.

 

Anfang des Jahres 1990, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, setzten sich die Bürger von Mähring und Tirschenreuth für eine schnellstmögliche Öffnung der Grenze ein und schon am 26. Juli 1990 fand die erste Wallfahrt nach St. Anna bei Plan statt, an der etwa 2.000 Gläubige teilnahmen. Die Wallfahrtskerze, die damals zur Kirche getragen wurde und symbolisch für die Bemühungen um Versöhnung stand, nimmt bis heute einen Ehrenplatz in der Kirche ein. Die heutige alljährliche Wallfahrt findet immer am Freitag nach dem St.-Anna-Tag (26. Juli) statt und weitere Feierlichkeiten in Plan sowie das Treffen der Heimatkreise und das St.-Anna-Fest in Mähring schließen sich an.

1996 wurde der Förderverein zur Renovierung der Kirche gegründet, der etwa 75 Mitglieder zählt. Darunter sind Einwohner von Tirschenreuth, Mähring, Vertriebene aus den Kreisen Plan und Weseritz sowie Tschechen aus Plan. Insgesamt wurden bisher 365.100 Euro in die Renovierung der Kirche investiert. Etwa die Hälfte der Summe kam aus Fördermitteln, die andere Hälfte stammt von privaten Spendern.

Auch die Stadt Plan ist an der Revitalisierung des Wallfahrtsortes St. Anna beteiligt, außerdem hilft sie bei der Organisation und Werbung für die Wallfahrten. Die sog. Barockwallfahrt, die mit der Hauptwallfahrt in Plan verbunden ist, organisiert der Verein KULTURISTA. Um die Allee und die Umgebung der Kirche kümmern sich der Naturschutzbund zusammen mit dem Kulturverein – KOS aus Plan.

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